«Meine Frau musste so manche Privatvorstellung ertragen»
Social-Media-Phänomen Noah Bachofen über seine Rolle als Gastjuror beim marmite youngster und das Gefühl, sich selbst am TV zu sehen.
Beim Finaltag des marmite youngster im September sind Sie als Gastjuror mit dabei. Was hat Sie dazu veranlasst?
Bei meinen beiden Teilnahmen am Wettbewerb – vor allem bei der zweiten – war ich furchtbar nervös und machte mir selbst grossen Druck. Ich dachte mir: Wie schön wäre es, wenn du als Juror auf der anderen Seite sitzen und einfach die Gerichte probieren könntest. Diesen Wunsch erfülle ich mir nun. Ausserdem interessiert es mich, wie sich das Niveau seit meinen Teilnahmen am marmite youngster entwickelt hat. In der Spitzenküche verändern sich die Dinge ja rasant. Und natürlich finde ich den Wettbewerb eine tolle Sache, sonst hätte ich ja nicht zweimal daran teilgenommen.
Was muss eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer tun, um Sie zu beeindrucken und viele Punkte von Ihnen zu bekommen?
Mutig sein! Wie aufwändig ein Teller dekoriert ist und wie ähnlich er den Meisterwerken irgendeines berühmten Chefs sieht, interessiert mich nicht. Für mich kommt der Geschmack an allererster Stelle. Was mir Eindruck macht, sind reduzierte Gerichte, bei denen jede Komponente so gut ist, dass optische Knalleffekte gar nicht nötig sind.
Diesen Frühling lief auf Sat.1 die erste Staffel Ihrer Kochshow «Hype Kitchen». Wir fühlt es sich an, wenn man sich selbst am TV sieht?
Ziemlich absurd, um ehrlich zu sein. Vor zwei Jahren stand ich ja noch als Souschef in der Küche des Restaurants Magdalena, und ausserhalb der Kochszene kannte mich niemand. Wenn ich mich am TV sehe, wird mir bewusst, wie schnell alles gegangen ist. Aber die Sendung hat riesig Spass gemacht.
Wie nervös waren Sie vor den Dreharbeiten?
Verdammt nervös. Ich wollte allen beweisen, dass ich das kann. Zuallererst mir selbst. Bevor es losging, habe ich daheim wieder und wieder geübt. Meine Frau musste so manche Privatvorstellung ertragen…
Vermissen Sie die Arbeit in der Restaurantküche kein bisschen?
Was mir fehlt, ist das Gemeinschaftsgefühl in der Küche, der spezielle Zusammenhalt der sich daraus ergibt, und der Austausch mit anderen Köchen. In einer Restaurantküche bekommt man enorm viel Inspiration, die muss ich nun allein finden. Was mich reizt, ist öfter mit meinem früheren Küchenchef Dominik Hartmann einen Event in einem unkomplizierten Rahmen zu realisieren.
Erfahren Sie mehr über Noah Bachofen in unserer aktuellen Ausgabe.
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