Traumziele für Ausflügler
Sechs Lokale, sechs inspirierende Konzepte.
Sihlmatt: Forellen in idyllischer Umgebung
So simpel, so gut. Die Betreiber der Sihlmatt – oder des Sihlmätteli, wie die Beiz im Volksmund genannt wird – verstehen ganz genau, was es braucht, um dem Gast ein leckeres, ehrliches Essen zu servieren: gute Grundprodukte und so wenig Eingriffe wie nötig. Knackiger Kopfsalat mit legendärem Knoblauch-Dressing. Forellenleber mit Lachsforellenrogen, Bratkartoffeln, Sellerie und Apfel. Und natürlich die berühmte Forelle blau von der Brügglizucht in Sattel SZ mit Nussbutter und Salzkartoffeln. Salat und manches Gemüse gedeihen gleich neben den Beizentischen, die Eier verdankt das Kultlokal den eigenen Hühnern. Der Absacker ist im Dessert integriert: Zuger Kirschtorte von der Bäckerei Schlüssel in Menzingen ZG. Zwar ist die Anreise mit Bus oder Auto möglich, doch der einstündige Spaziergang von Sihlbrugg aus durch den Wald und entlang der Sihl lohnt sich.
Sihlmatt, 6313 Menzingen ZG
Alter Torkel: Hohe Kochkunst im Rebberg
Vom Rennvelo absteigen und kurz bei einem Gläschen den Blick über die Rebberge geniessen – das geht im Alten Torkel in Jenins zwar immer noch. Wäre aber schade. Seit sich Oliver und Julia Friedrich hier verwirklichen, werden der Bündner Wein und die Kulinarik auf einem neuen Level zelebriert. Im Fokus steht die Weinkarte, auf der ausschliesslich Wein aus Graubünden zu finden ist – dafür aber quasi jeder. Die Speisekarte orientiert sich im Alten Torkel an den regelmässig wechselnden Offenweinen. Zum eigens für Friedrich gekelterten Riesling Kabinett von Jan Luzi empfiehlt der Chef Zander vom Lago Maggiore mit Speck, Spargel und Zitrone. Das Glas von Martin Donatschs Weltklasse-Chardonnay Unique lässt sich mit Wachtel an Sauce Albufera, Trüffel und Pommes Duchesse pairen. Tipp für Gourmets: Das Fahrrad zu Hause lassen und mit dem Postauto anreisen.
Jeninserstrasse 3, 7307 Jenins
Rigi-Luftseilbahn: 3 Gänge im Himmel
In den Sommernächten verwandelt sich die Panorama-Kabine der Luftseilbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad in ein schwebendes Restaurant. Hoch über dem glitzernden Vierwaldstättersee wird bei atemberaubender Aussicht ein Dreigänger serviert. Auf dem Hinweg die Vorspeise, dann ein kurzer Aufenthalt auf der Aussichtsterrasse auf Rigi Kaltbad. Der Hauptgang wird abermals schwebend serviert: Maispoulardenbrust mit cremigem Parmesangersotto, jungen Karotten und Kräutervinaigrette. Bei gutem Wetter geniesst der Gast das Dessert bei einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Dazu ein original Rigikirsch. Ziemlich kitschig – und das ist gut so!
Rigistrasse 73, 6353 Weggis
Ziegelhütte: Liebling der Topchefs
Rehragout aus Dübendorfer Jagd, Eierschwämmli, Sanddorn, Holunderblüten und Laugenknödel – sicher regional, irgendwie klassisch und irgendwie doch kreativ. Am Stadtrand von Zürich trifft sich Jung und Alt in der Wirtschaft Ziegelhütte. Zahlreiche Kräuter aus dem eigenen Garten, Produkte aus der Nähe und gutes Handwerk sind die Zutaten dieser ehrlichen Küche, die die Gäste hier so lieben. Ob als Ziel nach dem Wandertag oder zur jährlichen Alpsau-Metzgete:
Die Ziegelhütte garantiert Wohlfühlmomente, die einen gedanklich weit aus dem städtischen Trubel ziehen. Und weil die Speise- und die Weinkarte ebenso vielfältig wie spannend ist, trifft man hier nicht selten auch den einen oder anderen Sternekoch an seinem freien Tag.
Hüttenkopfstrasse 70, 8051 Zürich
Inselwirtschaft Ufnau: Total lokal
Wein von der eigenen Insel, Anfahrt mit dem Bootstaxi: Michel Péclard verwandelt die einzigartige Seebeiz zum Erlebnis für Gross und Klein. Zürisee-Fischknusperli, Einsiedler Rindsghackets mit Hörnli und hausgemachtem Apfelmus, Kalbsburger vom Inselbauern, Glace von der lokalen Milchmanufaktur.
Waren Stammgäste anfänglich noch skeptisch gegenüber dem Zürcher Gastro-Tausendsassa, überzeugt dieser mittlerweile die allermeisten – sowie zahlreiche neue Insel-Besucherinnen und -Besucher – mit dem Einbezug vieler Produzenten aus nächster Nähe. Da die Insel nur spärlich bebaut ist, bewahrt sie noch heute ihre Magie, die sie seit gallorömischer Zeit umgibt. Kunstinteressierte finden hier spätestens nach dem zweiten Glas vom Klosterwein dank den wechselnden Ausstellungen der Art Ufnau einen Ort der Stille, Spiritualität und Inspiration.
Insel Ufenau, 8008 Ufenau
Conn: So geht Bündner Küche
Da ist aber mächtig was gegangen! Seit vergangenem Dezember wirkt Valère Braun als Koch und Gastgeber im Bündner Restaurant Conn und lässt dieses neu erstrahlen. Klar, ein hübsches Ausflugsziel war das Conn bereits zuvor, doch schon ein kurzer Blick auf die neue Speisekarte verrät, dass mit Braun neue Leidenschaft für gute, zugängliche Küche eingekehrt ist. Bodenständige Gerichte wie die eigene Bratwurst mit Zwiebelsauce und Bramata oder die Bündner Gerstensuppe mit Siedwurst von der lokalen Metzgerei – und doch: Unantastbares Highlight bleiben die Raviuls mit Dörrbirnenfüllung, Schmelzzwiebeln, brauner Butter und Alpkäse. Pures Umami. Dazu endlich eine Weinkarte voller lokaler Preziosen zu fairen Preisen. Ein gemütlicher Spaziergang von Flims aus vorbei am märchenhaften Caumasee und viel Auslauf für nimmermüde Kids – das Conn ist einen Ausflug wert!
Conn, 7017 Flims
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